Sachverhalte oder Aussagen an Fakten oder innerer Logik messen und eventuelle Widersprüche aufdecken.
Aufgabe: Überprüfe, ob die Bergmann`sche Regel für Pinguine gilt.
| | Kaiser-Pinguin | Magellan -Pinguin | Galapagos-Pinguin | Zwergpinguin |
| Größe | 120 cm | 70 -75 cm | 40-50 cm | 30 cm |
| Gewicht | 50 kg | 5 kg | 2 kg | 1,5 kg |
| Vorkommen | 65-77 südlicher Breitengrad | 34-56 südlicher Breitengrad | Äquator | 45-60 südlicher Breitengrad |
| Lebensraum | Antarktis | Falklandinseln, Chile, Argentinien und Uruguay, teilweise auch im Süden Brasilien | Equador (Galapagos-Inseln) | Neuseeland, Südküste Australiens, Tasmanien Tasmanien |
| Wassertemperatur | etwa -1,8 Grad Celsius | kaum über 20 Grad Celsius | 16-27 Grad Celsius | kaum über 20 Grad Celsius |
| Klimazonen | polare Zone | gemäßigte Zone | gemäßigte Zone | gemäßigte Zone |
Tab.: Vergleich von vier Pinguinarten.
Textinformation:
Bergmannsche Regel
Gleichwarme Tiere einer Art und Arten eines Verwandtschaftskreises haben in kälteren Regionen der Erde eine durchschnittlich höhere Körpergröße als in wärmeren. Die erhöhte Körpergröße hat ein größeres Körpervolumen und damit eine kleinere relative Körperoberfläche (Verhältnis aus Körperoberfläche zum Körpervolumen) zur Folge. Somit verringern größere Individuen einer Art bzw. Arten eines Verwandtschaftskreises ihren Energieverlust.
1. Schritt: Zunächst überprüfe ich, ob die Bedingungen zur Anwendung der Bergmann`schen Regel erfüllt sind.
a) Handelt es sich bei den zu vergleichenden Objekten um eine Art bzw. Arten eines Verwandtschaftskreises?
Da es sich um den Vergleich von Pinguinen handelt ließe sich diese Regel anwenden.
b) Handelt es sich um gleichwarme Tiere handelt?
Vögel und Säugetiere gehören zu den Tieren, die ihre Körpertemperatur durch Regulationsmechanismen (z.B. Erhöhung der Wärmeproduktion durch Stoffwechselprozesse) beeinflussen und zählen somit zu den
gleichwarmen/homoiothermen Tieren.
Somit müsste die Bergmannsche` Regel zutreffen.
2. Schritt: Analyse der Tabelle
A) Bestätigung der Bergmann`schen Regel
Beim Vergleich von Kaiser-Pinguin, Magellan-Pinguin und Galapagos-Pinguin scheint die Bergmansche Regel zuzutreffen, denn bei den drei Pinguinen lässt sich ein Zusammenhang zwischen Körpergröße und Temperatur des Lebensraums feststellen. So ist der Kaiserpinguin, der in der kältesten Region lebt, der größte und der Galapagos-Pinguin, der am Äquator lebt wo die Sonneneinstrahlung am höchsten ist, am kleinsten.
B) Widerspruch der Bergmann`schen Regel
Der kleinste Pinguin – der Zwergpinguin – lebt in der gemäßigten Zone und im kühlen Wasser (kaum über 20 Grad Celsius). Hingegen ist der Galapagospinguin – der Zweitkleinste – in der Tropenzone, in der sich die Wassertemperatur deutlich über 20 Grad Celsius erhöhen kann, anzutreffen. Anhand der Tabellenwerte scheint die relative Körperoberfläche der beiden Arten ähnlich zu sein. Somit müssten diese beiden Arten nach der Bergmann`schen Regel in einem ähnlich temperierten Lebensraum vorkommen, was nicht der Fall ist. Somit scheint diese Regel nicht generell zuzutreffen.
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3. Schritt: Ich fasse meine Ergebnisse zusammen. Die Bergmann`sche Regel lässt sich nur mit Einschränkungen auf die Pinguine anwenden. Während die Betrachtung von Kaiser-, Magellan- und Galapagos-Pinguin die Bergmann`sche Regel bestätigt, werden beim Vergleich mit dem Zwerg-Pinguin Widersprüche deutlich.